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Ordnungsblog - Aufräumen nach KonMari, Ordnung schaffen, Minimalismus

Zero Waste - gar nicht so ohne!

Immer stärker beginne ich mich mit dem Thema „Zero Waste“ auseinanderzusetzen, gerade auch in Hinsicht auf die Aufräum- und Ausmistaktionen bei meinen KundInnen. Beim Minimalismus-Stammtisch im Oktober haben wir uns dem Thema ausführlich gewidmet. Wir bekamen zu Beginn eine Führung durch einen Unverpacktladen in Berlin und ich war beeindruckt, wie breit das Angebot ist. Die Besitzerin machte aber auch klar, wie viel unsichtbare Arbeit im Vergleich zu herkömmlichen Supermärkten dahintersteckt. 

Die Waren werden in sehr großen Gebinden angeliefert, die viele kleine Verpackungen einsparen. Die schweren Säcke müssen bei Anlieferung im Lagerraum verstaut werden und dann peu à peu in die Spender im Laden umgefüllt werden. Selbstverständlich müssen bei alle Arbeitsschritte strengste Hygieneauflagen erfüllt werden. In dem Laden gibt es alles, von Nudeln, Getreide, Badartikeln bis hin zu Waschmittel. Leider liegt der Laden absolut nicht auf einem meiner täglichen Wege. Eine Fahrt dorthin zum Einkaufen muss extra eingeplant werden. Eine neue Einkaufsplanung sollte dies aber in meinem Haushalt in Zukunft möglich machen.

Als ich im November ein Arbeitszimmer neu gestaltet habe, ist mir der Verpackungswahnsinn wieder ganz besonders aufgefallen. So waren wir am Ende des Ausmistens und Ordnens der alten Dinge neue Möbel im schwedischen Möbelhaus kaufen. Second Hand gab es zu dem Zeitpunkt nichts passendes und da mir für das Projekt auch kein Auto zur Verfügung stand, beschlossen wir die Sachen liefern zu lassen. Ungelogen, am Ende des Möbelaufbaus war die blaue Altpapiertonne des Hauses halb voll und ich hatte gut und gerne zwei große Müllsäcke voll mit Folie. Ich kann verstehen, dass die Hersteller die Dinge beim Transport schützen müssen. Trotzdem frage ich mich, ob tatsächlich ein einzelner Türknauf einzeln eingepackt in einer weiteren Tüte stecken muss, die dann in einer größeren Tüte in einem Pappkarton steckt. Ich habe eine E-Mail an den Hersteller verfasst und kann Sie nur ermutigen, das Selbe zu tun! Wenn wir Kundinnen und Kunden unsere Stimme erheben uns freundlich darauf hinweisen, dass wir der Plastikflut leid sind, ändert sich eventuell etwas!

Die Frage aller Fragen bei meinen Ordnungsprojekten bei meinen Kundinnen ist diese: „Frau Rose, wo solle ich nur mit den ganzen Sachen hin?!“. Zu meinem Servicepaket gehören daher immer auch Tipps und eine Liste, wo die ausgemisteten und minimalisierten Sachen noch sinnvoll abgegeben, weitergegeben oder verkauft werden können. Ein großer Müllsack gehört allerdings zum Ausmisten bei meinen Projekten auch immer dazu und selbstverständlich sollte der anfallende Müll hier immer fachgerecht getrennt und entsorgt werden!

Ansonsten versuche ich in meinem eigenen Haushalt momentan wieder kleine Schritte zu gehen, damit der „Gelbe Sack“ nicht jede Woche so schnell voll wird. So kaufe ich Milch nur noch regional und in Flaschen. Natürlich kommt auch hier die Frage des Transportes und der Reinigung auf - diese Dinge sind nie schwarz oder weiß. Im Biomarkt meiner Wahl, gibt es zudem auch schon einige Dinge unverpackt. Außerdem habe ich mir endlich Gemüsenetze zugelegt. Insgesamt erfordert dies alles natürlich eine andere, neue Logistik - aber es lohnt sich!

Enorm hilft übrigens ein gut strukturierter und organisierter Flurbereich, in dem für diese Dinge eine Ecke eingerichtet werden kann, damit alles nur noch geschnappt werden muss, wenn man das Haus verlässt. Hier kann auch ein auswaschbarer Kaffeebecher seinen Platz finden.

Gemüsenetze und Einkaufstaschen

Unverpacktläden in Berlin
"Der Sache wegen": https://der-sache-wegen.de/
"Original unverpackt": https://original-unverpackt.de/

Teilweise unverpackte Ware: 
Veganz
LPG-Biomarkt
Bio-Company

Wochenmärkte in Berlin (Übersicht)
Regionale Biokisten wie Solidarische Landwirtschaft oder Landkorb
Kosmetikhersteller: Lush, Sauberkunst...