Capsule Wardrobe - die Grundgarderobe für Minimalisten und alle, die es einfach haben wollen
Am Anfang einer KonMari-Lesson bei meinen Kundinnen gibt es das erste Wow-Erlebnis meist beim Auftürmen der eigenen textilen Besitztümer auf dem Boden oder dem Bett: "Ehrlich?! Sooo viel besitze ich?!" - *erstaunter Blick zur Aufräumberaterin*. Aber verzweifeln Sie bitte nicht! Genau dafür ist ja das große Aufräumfest da. Um festzustellen, was Sie wirklich behalten wollen! Aber wie wird das textile Leben nun einfacher?! Das Stichwort lautet: Grundgarderobe (Capsule Wardrobe)!
Während einige Frauen schon früh und sehr sicher ihren eigenen Stil entwickeln und weiterverfolgen, tun sich andere von uns damit schwerer. Dann stehen wir am Anfang des Aufräumfestes vor einem großen Berg unterschiedlichster Kleidungsstücke, ein Mix aus Schnitten, Farben, Mustern und ich merke meiner Kundin auch beim Aussortieren an, dass sie unsicher ist. Einige der zentralen Fragen, die Sie sich stellen sollten lauten:
- Wer bin ich HEUTE (besitze ich Kleidungsstücke für ein Ich aus der Vergangenheit?)?
- Wie möchte ich auftreten?
- In was fühle ich mich schön, gut angezogen, selbstbewusst?
- Würde ich das pinke Blümchenkleid wirklich morgen anziehen? Und das bauchfreie Batiktop? Bin ich das noch? Oder gehört es zu einer Version meiner selbst, die ich hinter mir gelassen habe?
Anziehen müssen wir uns jeden Tag. Es sollte Spaß machen und leicht fallen! Also: wie gehe ich als Aufräumcoach und Minimalistin eigentlich mit dem Thema um? Heute öffne ich ganz exklusiv meinen Kleiderschrank für Sie!
Ich halte mich seit einigen Jahren an das Konzept einer sogenannten "Capsule Wardrobe" (="Grundgarderobe"). Konkret bedeutet das, dass ich darauf achte, dass alle Stücke in meinem Kleiderschrank untereinander kombinierbar sind. Dafür habe ich mich auf einige Grundfarben festgelegt, die zu meinem Typ (Haut, Augen, Haare, Figur) passen: Erdfarben haben es mir besonders angetan, so findet man bei mir Bordeaux, Schokobraun, Cremeweiß, Beerentöne, Schwarz.
Ich lege mich persönlich nicht auf eine bestimmte Anzahl von Stücken fest. Wer mag kann sich aber auch Challenges wie der "333-Challenge" anschließen, bei der man mit 33 Kleidungstücken in 3 Monaten auskommen soll. Einige Minimalisten schaffen es noch mit deutlich weniger auszukommen.
Ich bin absolute Kleid- und Rockträgerin, daher sucht man nach Hosen bei mir schon fast vergebens. Eine Jeans, eine Wanderhose, zwei Schlafhosen und Sporthosen, das ist es schon in dem Bereich.
Info: Was nicht fotografiert ist: "Loungewear" (Schlafanzug und Co.) und Sportsachen sowie Unterwäsche! 👋
Grundbausteine meiner Garderobe
Los geht es: Ein exklusiver Blick in meinen Kleiderschrank! Hier sehen Sie die Grundbausteine, aus denen ich meine Alltagsgarderobe zusammensetze:
- Röcke in Basisfarben
- Oberteile (jeweils lang- und kurzärmlige Oberteile, das Bild zeigt eine der Boxen mit kurzärmligen)
- 3 Pullover
- 3 Strickjacken
- mehrere Kleider (saisonabhängig)
Oberteile, jeweils lang- und kurzärmlige
Spaghetti-Tops
Pullover
Wrap-Strickjacke
Strickjacke
sportliche Strickjacke
schickes Kleid 1
schickes Kleid 2
Sommerkleid und -rock
Sommerkleid
Sommerkleid
Weiter geht es mit "Spezialkleidung", um die auch ich nicht ganz herumkomme
- Business-Kleid (gibt es zweimal) und Blazer
- Jeans und Wanderhose für Umzüge, Ausflüge usw.
- Ein Swing-Dress für Anlässe wie Hochzeiten, Taufen...
Business-Kleid
Blazer
eine Wanderhose und eine Jeans
Swing-Dress
Natürlich gehören noch weitere Dinge zu einer vollständigen Garderobe:
- eine Übergangsjacke mit passendem Tuch
- ein Wintermantel (Wolle) mit passendem Schal
- eine Tasche "Alltag"
- eine Tasche "schicker" (zum Swing-Dress)
- ein Rucksack
- 12 Paar Schuhe, einschließlich Spezialschuhe wie Wanderschuhe, Schuhe zum Swing-Dress, FlipFlops, Arbeitsschuhe (bordeaux-Sneaker). Lieblings-Alltasschuhe sind die hochwertigen, schwarzen Spangenschuhe
Übergangsjacke
Wintermantel (Wolle)
Tasche "Alltag"
Tasche "schicker" (zum Swing-Dress)
Rucksack
Schuhe
Ganz besonder schätze ich an meiner Garderobe, dass ich in Windeseile angezogen bin und nie lange überlegen muss, was ich nun anziehe und ob ich die passenden Schuhe, die passende Tasche, den passenden Schal dazu habe.
Der Umbau meiner Garderobe hat einige Jahre gedauert. So kam ich aus einer Phase, in der ich überwiegend Schwarz trug (das bin ich nicht mehr!). Ein paar wenige schwarze Stücke haben überlebt, den Rest habe ich weggegeben. Ich kaufe zudem heute sehr gerne Second Hand (Pullover, Strickjacken und einige der Röcke habe ich von eBay oder Flohmärkten). Außerdem gehe ich gerne auf Kleidertauschparties. Meine geliebte Wrap-Strickjacke gab es dort im Tausch "ganz umsonst! Ein neues Teil kommt nur ins Haus, wenn es sich ins Gesamtkonzept einfügt. Fehlkäufe versuche ich möglichst zu vermeiden (Farben, zu denen ich keine Schuhe oder keine Tasche habe, schicke Kleider, die ich eigentlich nie tragen kann...you name it, auch ich habe diese Käufe in meinem bisherigen Leben zu oft getätigt!).
Meine Empfehlung, wenn Sie sehr unsicher sind, was Ihren Stil angeht: Gönnen Sie sich eine professionell Farb- und Stilberatung, führen Sie ein Farbkärtchen beim Einkauf mit und bauen Sie Schritt für Schritt Ihre Freude-machende Garderobe auf und aus! Sie werden bald feststellen, dass die richtigen Teile dann plötzlich ganz laut rufen und Sie schnell einen Blick dafür entwickeln, wo sich ein zweiter Blick auf den Kleiderständer im Geschäft lohnt, und wo Sie getrost vorbeigehen können!
Viel Spaß dabei!